Knieschmerzen beim Treppensteigen abwärts: Häufige Ursachen und was man jetzt tun sollte

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Was tun bei Knieschmerzen beim Treppensteigen? Vor allem dann, wenn der Betroffene die Treppe abwärts läuft, zeigen sich häufig Probleme und Beschwerden. Mit Sport und Physiotherapie lässt sich entgegenwirken.

Treppensteigen nach einem Schlaganfall: Risiken besser vorbeugen!

Lähmungen durch einen Schlaganfall sind häufig, teilweise verbessern sie sich aber nach gewisser Zeit und bei gewissenhafter Teilnahme an der Physiotherapie. Dennoch bleibt das Treppensteigen ein Risiko, wobei für viele Patienten auch die Angst mitspielt.

Wenn sie abwärts laufen, sehen sie die Tiefe vor sich und werden unsicher oder kommen gar ins Straucheln. Nicht selten zeigen sich auch Knieschmerzen durch das steife Laufen nach einem Schlaganfall, sie lassen das Treppensteigen abwärts zu einer noch größeren Herausforderung werden.

Welche Risiken bestehen?

Wer mit Lähmungen nach einem Schlaganfall zu kämpfen hat, kommt oft nur schwer die Treppe auf- oder abwärts. Eine Lähmung des Fußes verhindert zum Beispiel, dass das Aufsetzen desselben spürbar ist. Die Sturzgefahr ist damit allgegenwärtig.

Viele Schlaganfallpatienten verkrampfen dann ihre Muskulatur aus Angst, dass etwas passieren könnte und gerade dies wirkt sich fatal aus. Durch Verkrampfungen und Ängste entstehen noch viel eher Unfälle, der Patient wird unsicher und meidet schon bald die Treppe.

Dabei ist das Treppensteigen eine sehr gute Übung, um auch einen gelähmten Fuß bewusst aufzusetzen, diesen geistig zu spüren und das Vertrauen in die eigenen körperlichen Fähigkeiten wiederzuerlangen. Zudem haben Wissenschaftler sogar herausgefunden, dass das Treppensteigen einem Schlaganfall vorbeugen kann, somit senkt sich auch für Schlaganfallpatienten das Risiko, noch einmal einen Anfall zu erleiden.

Video: Treppe runter und Treppe hoch nach dem Schlaganfall

Wie lässt sich Risiken vorbeugen?

Der Schlaganfallpatient muss sich möglichst sicher fühlen. Das geht am besten, indem er die nötige Hilfe und Unterstützung erhält, was zum einen durch eine Hilfsperson denkbar ist, zum anderen durch bauliche Maßnahmen. Die einzelnen Stufen sollten mit einer rutschfesten Kante versehen sein, entsprechende Bänder zum Aufkleben gibt es im Handel.

Auch Stufenmatten helfen dabei, das Sturzrisiko zu senken. Des Weiteren ist ein stabiler Handlauf wichtig, an dem sich der Betreffende gut festhalten kann. Wendeltreppen oder sehr steile Treppen sollten nicht vorhanden sein, für diese ist ggf. ein Treppenlift vorzusehen.

Wichtig ist überdies, das richtige Treppensteigen abwärts zu erlernen bzw. bewusst zu üben:

  • Oberkörper leicht nach hinten beugen
  • Fuß bewusst aufsetzen
  • mit der Fußspitze auf die vordere Kante der nächsten Stufe zielen
  • Fuß ausreichend anheben

Hilfspersonen sollten sich mit den richtigen Griffen für eine Hilfestellung auf der Treppe vertraut machen. Einen ersten Einblick bietet dieses Video:

Video: Treppensteigen und Notfallsitz

Herzschmerzen beim Treppensteigen

Schlaganfallpatienten haben ein weiteres Risiko, das sie berücksichtigen müssen, wenn sie Treppen steigen: eine mögliche Herzschwäche. Im Rahmen zahlreicher Untersuchungen kam heraus, dass Menschen, die bereits einen Schlaganfall erlitten haben, weitaus anfälliger für die Entwicklung einer Herzschwäche sind als andere. Diese macht sich unter anderem beim Treppensteigen bemerkbar, wenn das Herz stärker gefordert wird und das Blut mehr pumpen muss.

Erste Probleme können sich zum Beispiel in Kurzatmigkeit zeigen, die daraus resultiert, dass der Körper weniger gut mit Sauerstoff versorgt wird. Zeigt sich eine Herzschwäche beim Treppensteigen, muss diese umgehend genauer untersucht werden, damit nach erfolgter Diagnose die angepasste Therapie eingeleitet werden kann.

Klassifikation von Herzbeschwerden nach NYHA

Die New York Heart Association hat Richtlinien festgelegt, nach denen Herzbeschwerden beurteilt bzw. klassifiziert werden können:

  • Erste Stufe

    Seitens des Arztes wurde eine Herzerkrankung festgestellt, der Patient empfindet aber keine subjektiven Beschwerden. Er fühlt sich soweit gesund.

  • Zweite Stufe

    Der Patient leidet unter Beschwerden, wenn er stärker belastet wird. Das kann zum Beispiel beim Treppensteigen sein, wobei immer noch mehr als zwei Etagen beschwerdefrei gegangen werden können.

  • Dritte Stufe

    Der Patient leidet unter Beschwerden, wenn er nur gering belastet wird. Beim Treppensteigen zeigen sich die Beschwerden bereits bei weniger als zwei Etagen, die hinaufgestiegen werden.

  • Vierte Stufe

    Der Patient empfindet schon im Ruhezustand Herzbeschwerden oder fühlt sich kurzatmig. Selbst im Liegen oder Sitzen treten die Probleme auf.

Zeigen sich Beschwerden, muss die Ursache dafür gefunden werden, denn es kann auch eine koronare Herzerkrankung vorliegen, aus der im schlimmsten Fall ein Herzinfarkt erwächst.

Daher der Ratschlag der Mediziner: Sollten die Beschwerden auch im Ruhezustand anhalten und nicht wie gewohnt abklingen, ist dies ein Fall für den Notarzt. Auch ein Herzinfarkt kann sich mit milden Symptomen äußern, ist jedoch umgehend behandlungsbedürftig!

Besser vorbeugen: Smarte Tipps für ein besseres Leben

Neben Sport und Physiotherapie ist es sowohl für Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben als auch für diejenigen, welche unter Knieschmerzen beim Treppensteigen leiden, wichtig, vorzubeugen. Vereinfacht gesagt: Wo keine Treppe ist, besteht auch keine Gefahr, herunterzufallen oder sich zu überanstrengen!

Diese Tipps können dazu beitragen, das Leben sicherer werden zu lassen:

  • Einbau von Treppenlift und Aufzug
  • Umzug in ein Haus mit Treppenlift oder Aufzug
  • Nutzung nur der unteren Etage des Hauses
  • Umzug in ein Haus im Bungalowstil
  • Nutzung von Rampen
  • Umbau der Wohnung nach Maßgaben der Barrierefreiheit
Knieschmerzen zeigen sich besonders häufig beim Treppensteigen und können ein Hinweis für eine Überlastung oder für eine Erkrankung des Gelenks sein.   ( Foto: Shutterstock-Africa Studio)

Knieschmerzen zeigen sich besonders häufig beim Treppensteigen und können ein Hinweis für eine Überlastung oder für eine Erkrankung des Gelenks sein. ( Foto: Shutterstock-Africa Studio)

Knieschmerzen beim Treppensteigen: Welche Ursache liegt vor?

Knieschmerzen zeigen sich besonders häufig beim Treppensteigen und können ein Hinweis für eine Überlastung oder für eine Erkrankung des Gelenks sein.

Das Beugen des Knies, wenn ein Mensch die Treppe abwärts läuft, ist vergleichsweise stark, außerdem muss das Gelenk das Körpergewicht aufnehmen, was vor allem bei Menschen mit Übergewicht eine sehr starke Belastung für das Knie darstellt. Knieschmerzen beim Treppensteigen sollten daher immer ernst genommen und untersucht werden, um Folgeschäden zu vermeiden.

Knieschmerzen durch Arthrose

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich Knieschmerzen beim Treppensteigen vor allem bei Arthrose zeigen. Es handelt sich um das am häufigsten auftretende Symptom und ist auch das Anzeichen, welches sich zuerst zeigt.

Kennzeichnend sind schmerzfreie und akute Phasen, die sich abwechseln, wobei die schmerzfreien Phasen nach und nach immer kürzer werden. Dafür verlängern sich die akuten Schmerzphasen und werden gleichzeitig immer intensiver.

Durch die dauerhafte Entzündung wird das Kniegelenk mehr und mehr geschädigt, was sich vor allem beim Beugen unter Belastung (wie eben beim Treppensteigen) zeigt. Der Gelenkknorpel wird durch die Entzündungsprozesse abgebaut, irgendwann reiben die Knochen direkt aufeinander und werden weiter geschädigt.

Die genaue Ursache für die Entwicklung einer Arthrose im Knie ist noch unklar, möglich ist aber zum einen eine Überlastung im Sport, zum anderen eine genetische Disposition und Übergewicht.

Allgemein gilt aber, dass ein Aufbau einer guten, tragfähigen Muskulatur sämtliche knöchernen Strukturen und Gelenke des Körpers entlastet, weil diese nicht mehr die gesamte Arbeit übernehmen müssen, sondern diese mit den Muskeln, Sehnen und Bändern teilen können.  ( Foto: Shutterstock-Solarisys )

Allgemein gilt aber, dass ein Aufbau einer guten, tragfähigen Muskulatur sämtliche knöchernen Strukturen und Gelenke des Körpers entlastet, weil diese nicht mehr die gesamte Arbeit übernehmen müssen, sondern diese mit den Muskeln, Sehnen und Bändern teilen können. ( Foto: Shutterstock-Solarisys )

Knieschmerzen durch andere Ursachen

Als Ursache für Knieschmerzen, die sich zuerst unter Belastung und hier beim Treppensteigen zeigen, kommen auch weitere Möglichkeiten infrage. So ist die kurzzeitige Überlastung durch ungewohnten Sport oder durch eine nicht ausreichende Erwärmung vor der sportlichen Belastung möglich. Auch ein Kreuzbandriss kommt in Betracht.

Treten die Knieschmerzen auf, wenn Betreffende die Treppe abwärts steigen, so handelt es sich in der Regel um das vordere Kreuzband, welches Ober- und Unterschenkel miteinander verbindet und hält. Das Gelenk fühlt sich bei einem Kreuzbandriss instabil an und kann beim Beugen weniger Last aufnehmen.

Des Weiteren treten Knieschmerzen unter anderem durch eine Schleimbeutelentzündung auf, die in Fachkreisen als Bursitis bezeichnet wird. Auch eine Verformung der Kniescheibe wirkt sich ungünstig auf das Kniegelenk aus und kann zu Schmerzen führen.

Erst zuletzt kommt ein künstliches Kniegelenk in Betracht, wenn alle anderen Möglichkeiten fehlgeschlagen sind und das Gelenk bereits so stark geschädigt ist, dass es durch einen Aufbau der gesamten Strukturen des Bewegungsapparates nicht mehr ausreichend entlastet werden kann.  ( Foto: Shutterstock- Pixel-Shot )

Erst zuletzt kommt ein künstliches Kniegelenk in Betracht, wenn alle anderen Möglichkeiten fehlgeschlagen sind und das Gelenk bereits so stark geschädigt ist, dass es durch einen Aufbau der gesamten Strukturen des Bewegungsapparates nicht mehr ausreichend entlastet werden kann. ( Foto: Shutterstock- Pixel-Shot )

Wie lassen sich Knieschmerzen therapieren?

Wer beim Treppensteigen erstmalig Knieschmerzen verspürt, kann diese konservativ behandeln. Hier ist zuerst das Auflegen eines Coldpacks ratsam, die Kälte wirkt einer möglichen Entzündung entgegen. Auch entsprechende Salben sind hilfreich, wobei nicht nur Kühlsalben, sondern auch ibuprofenhaltige Schmerzsalben in Betracht kommen. Bessern sich die Beschwerden damit nicht, muss natürlich ein Arzt aufgesucht werden, wobei zuerst der Orthopäde gewählt werden sollte.

Er wird das Knie genauer untersuchen und ggf. die Anfertigung eines Röntgenbildes oder sogar eines MRT veranlassen. Oft sind im MRT bereits Veränderungen in der Knochenstruktur erkennbar, die im Röntgenbild noch nicht zu sehen sind. Im MRT sind auch Veränderungen sichtbar, die beispielsweise durch Rheuma ausgelöst werden und zu Veränderungen im Gelenk geführt haben. Danach ist der Rheumatologie der richtige Ansprechpartner.

Ansonsten wird auch der Orthopäde zuerst den konservativen Weg gehen und das Gelenk durch eine angepasste Mischung aus Schonung und Physiotherapie wieder aufbauen. Das Knie kann dabei eine Unterstützung durch eine Bandage bekommen, die elastisch ist und dennoch einen gewissen Halt bei allen Bewegungen gibt. Vor allem beim Sport sind diese Bandagen zu empfehlen.

Zusätzlich können schmerz- und entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz kommen. In erster Linie werden das Ibuprofen oder Diclofenac als nicht-steroidale Antirheumatika sein. Sie wirken den Entzündungen im Kniegelenk entgegen und unterstützen die Heilung. Dass Kortison in das Gelenk gespritzt wird, ist immer noch eine gängige Methode, wenngleich inzwischen verschiedene Ärzte und Wissenschaftler der Meinung sind, dass das Kortison nur kurzzeitig gegen die Entzündung wirkt. Es kann keine Heilung der Ursache von Knieschmerzen bewirken.

Erst zuletzt kommt ein künstliches Kniegelenk in Betracht, wenn alle anderen Möglichkeiten fehlgeschlagen sind und das Gelenk bereits so stark geschädigt ist, dass es durch einen Aufbau der gesamten Strukturen des Bewegungsapparates nicht mehr ausreichend entlastet werden kann.

Hier ist zuerst das Auflegen eines Coldpacks ratsam, die Kälte wirkt einer möglichen Entzündung entgegen. ( Foto: Shutterstock-AstroStar  )

Hier ist zuerst das Auflegen eines Coldpacks ratsam, die Kälte wirkt einer möglichen Entzündung entgegen. ( Foto: Shutterstock-AstroStar )

Wie lässt sich Knieschmerzen vorbeugen?

Wichtig ist, nicht nur eine adäquate Behandlung zu bekommen, sondern neuerlichen Knieschmerzen bestenfalls vorzubeugen.

Diese Vorbeugung ist natürlich von der Ursache der Beschwerden abhängig. Allgemein gilt aber, dass ein Aufbau einer guten, tragfähigen Muskulatur sämtliche knöchernen Strukturen und Gelenke des Körpers entlastet, weil diese nicht mehr die gesamte Arbeit übernehmen müssen, sondern diese mit den Muskeln, Sehnen und Bändern teilen können.

Dabei muss kein Leistungssport betrieben werden, viel wichtiger ist es, für regelmäßige Bewegung im Alltag zu sorgen. Ein gelenkschonender Sport ist das Schwimmen, wobei hier bei bereits vorhandener Schädigung des Kniegelenks auf eine zu starke Beinaktivität beim Brustschwimmen verzichtet werden muss. Eventuell ist das Kraulen eine bessere Methode.

Auch die Reduzierung von Übergewicht entlastet das Kniegelenk, welches bei einem normalen Körpergewicht deutlich weniger zu tragen hat. Gerade beim Treppensteigen zeigt sich jedes Kilogramm, das der Betreffende weniger auf die Waage bringt!

Liegen bereits Vorschädigungen vor, sollte das Kniegelenk im Rahmen regelmäßiger Untersuchungen mit kontrolliert werden. So lassen sich zu erwartende Probleme bereits frühzeitig erkennen und behandeln, damit sie gar nicht erst auftreten oder sich zumindest geringgradiger zeigen.

3 Kommentare

  1. Hallo

    In jungen Jahren denkt man nicht daran was später wird. Warum auch man ist ein junger Mensch voller Lebensfreude, nichts tut weh, nichts belastet.
    Was die alten Leute ( 45 aufwärts) da so von Schmerzen, Lebensversicherung und Altersvorsorge reden, interessiert nicht. Klar warum auch.
    Nur man vergisst, dass es auch in jungen Jahren Ereignisse geben kann, die das Leben komplett auf den Kopf stellen.

    Also bitte nicht die Augen verschließen sondern Vorsorge treffen soweit das möglich ist.

  2. Hallo Ariana

    Ja da kann ich dir nur zustimmen.

    Denkt man an die aktuelle Situation die nicht nur den alten Menschen das Leben schwer macht, sondern auch wirklich junge bis mittelalte Menschen sehr krank geworden sind.

    Ich hörte von einer jungen Frau die in der ersten Pandemie erkrankt ist und noch heute nicht gesund ist. Ob bleibende Schäden zurückbleiben ist noch ungewiss.

    Also ihr seht, Vorsorge ist nicht eine Frage des Alters.

    Mal drüber nachdenken vielleicht

  3. Paul W. Beblo am

    Eine schöne Wohnung,
    8 m breites Nordfenster, eine Fernsicht mit 3/5 des Horizonts im Blick — herrlich!
    — Aber in der 3. Etage, ohne Aufzug.

    Wenn der Mensch eine Maschine wäre und 2 Knieachsen-Gelenke würden ständig nur in einem Radius von nur 12% genutzt, wie schnell hätte diese Maschine doch einen kompletten Achsenschaden durch Abnutzung.

    Was uns geholfen hat:
    Seit Beginn der ersten Anzeichen, beim Treppauf, die Knie so weit wie möglich hoch bewegen (so was Ähnliches wie „Storchengang“) um so möglichst viel Gelenkfläche zu benutzen und dadurch möglichst viel Gelenkfläche und Gelenkflüssigkeit in Gebrauch zu halten und sie dadurch immer gleichmässig zu verteilen.
    Ist das nicht sonnenklar? Unser Körper wird nicht leistungsfähiger durch Schonung sondern durch aktive Mehrnutzung –
    Mit dieser Methode kann man auch Überanspruchung hervorragend kompensieren.

    P. W. Beblo, ehem. Orthopädietechniker (87 J.)

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