Lebensversicherung beitragsfrei: Geld sparen statt kündigen

0

Versicherte, die ihre Beiträge nicht mehr aufbringen können oder wollen, haben die Möglichkeit, die Lebensversicherung beitragsfrei zu stellen. Doch wie funktioniert das?

Lebensversicherung beitragsfrei stellen: Warum kann das sinnvoll sein?

In den letzten Jahren hat sich bei der Lebensversicherung vieles geändert. Immer mehr Versicherte entscheiden sich dafür, ihre eigene Lebensversicherung beitragsfrei stellen zu lassen, statt sie komplett zu kündigen und die durch die Beiträge gesparten Gelder eventuell an anderer Stelle anzulegen. Dafür gibt es unzählige gute Gründe.

Zu den häufigsten Gründen gehören zum Beispiel:

  • Lebensversicherung lohnt sich nicht mehr
  • Finanzieller Engpass aufgrund von zum Beispiel plötzlicher Arbeitslosigkeit
  • Plötzlicher Kapitalbedarf durch eine veränderte Lebenssituation
  • Umstellung des persönlichen Budgets

Natürlich gibt es abhängig vom Versicherten noch unzählige weitere Gründe dafür, die persönliche Lebensversicherung beitragsfrei zu stellen. Vor diesem Schritt sollte man sich aber genau überlegen, ob es sich überhaupt lohnt, die eigene Lebensversicherung beitragsfrei zu stellen?

Wenn das nicht der Fall ist, sollte man sich nach vorhandenen Alternativen erkundigen. So kann manchmal ein Policendarlehen die bessere Möglichkeit sein, zum Beispiel einen finanziellen Engpass zu überwinden. Eventuell kann man auch versuchen die Police zu verkaufen.

Egal, für welchen Weg sich man sich als Versicherter entscheidet, bei einer so schwerwiegenden Maßnahme ist es sinnvoll und absolut grundlegend, sich einen Überblick über die persönliche finanzielle Situation zu machen. Dabei können eventuell auch Online-Rechner helfen.

Egal, für welchen Weg sich man sich als Versicherter entscheidet, bei einer so schwerwiegenden Maßnahme ist es sinnvoll und absolut grundlegend, sich einen Überblick über die persönliche finanzielle Situation zu machen. Dabei können eventuell auch Online-Rechner helfen.(#01)

Egal, für welchen Weg sich man sich als Versicherter entscheidet, bei einer so schwerwiegenden Maßnahme ist es sinnvoll und absolut grundlegend, sich einen Überblick über die persönliche finanzielle Situation zu machen. Dabei können eventuell auch Online-Rechner helfen.(#01)

Lebensversicherung beitragsfrei stellen: Wann lohnt es sich wirklich?

Seine Lebensversicherung beitragsfrei stellen sollte man selbstverständlicherweise nur dann, wenn es sich wirklich lohnt. Eine generelle Empfehlung, die persönliche Lebensversicherung beitragsfrei stellen zu lassen, weil man sich gerade in einem finanziellen Engpass befindet, kann man nämlich nicht aussprechen.

Das liegt vor allem daran, dass sich in den letzten Jahren so viel im Bereich der Kapitallebensversicherung geändert hat, dass es einer genauen Prüfung der eigenen finanziellen Lage bedarf, um zu entscheiden, ob sich dies im Einzelfall wirklich lohnt.

In einigen Situationen ist es aber unbestreitbar sinnvoll, die Lebensversicherung beitragsfrei stellen zu lassen statt die Versicherung zum Beispiel komplett aufzukündigen. Bei sogenannten Altverträgen, die nur noch wenige Jahre laufen, macht es zum Bespiel Sinn, die Lebensversicherung beitragsfrei stellen zu lassen, weil diese alten Verträge wurden noch zu hohen Zinsen geschlossen wurden.

Eine solche Beitragseinstellung lohnt sich wegen zwei Gründen:

  • Die hohen Zinsen, die im Moment mit anderen Spareinlagen nicht annähernd erreicht werden können
  • Die Steuerfreiheit, die mit alten Verträgen einhergeht

In dem Moment, in dem diese alten Versicherungsverträge gekündigt werden, verliert der Versicherte den Anspruch auf die Steuerbefreiung. Entscheidet man sich als Versicherter allerdings dafür, die persönliche Lebensversicherung beitragsfrei zu stellen und lässt sich nach Ablauf des Vertrags seine Lebensversicherung auszahlen, bleibt die Steuerfreiheit erhalten.

Wichtig ist es auch, sich vor dem Beitragsfreistellen der Lebensversicherung Gedanken über den Risikoschutz zu machen, der neben der Kapitalbildung der Lebensversicherung wichtiger Teil dieser Art von Versicherungspolicen ist.

Wichtig ist es auch, sich vor dem Beitragsfreistellen der Lebensversicherung Gedanken über den Risikoschutz zu machen.(02)

Wichtig ist es auch, sich vor dem Beitragsfreistellen der Lebensversicherung Gedanken über den Risikoschutz zu machen.(02)

Lebensversicherung beitragsfrei stellen: Wann lohnt sich das nicht?

Die Lebensversicherung beitragsfrei zu stellen, lohnt sich bei weitem nicht immer. Es wäre zum Beispiel nicht sinnvoll bei den Verträgen, die zu Zeiten abgeschlossen worden, in denen die Zinsen schon niedrig waren oder für die es keine Steuerbefreiung mehr auf die Erträge gibt. Wenn man nicht mehr zahlen kann und deshalb die Lebensversicherung beitragsfrei stellt, ist das verständlich.

Wer aber nicht zahlen möchte und einen solchen niedrigverzinsten Vertrag hat, sollte davon absehen, seine Lebensversicherung beitragsfrei zu stellen. Denn wenn man sich hinsichtlich seiner Lebensversicherung finanziell verändern möchte, hat man neben der Beitragseinstellung prinzipiell drei Alternativen:

  • Rückgabe der Police an den Versicherer zu einem Rückkaufswert: Diese Möglichkeit nutzen mehr als 90 Prozent der Inhaber von Lebensversicherungspolicen.Das Problem dabei: Der Rückkaufswert entspricht leider in keiner Weise dem tatsächlichen Wert der Versicherung und ist deshalb eigentlich keine gute Alternative für den Versicherten. Grund für die sogenannte Schlussüberschussbeteiligung. Mit diesem Wort wird Beteiligung an Gewinnen bezeichnet, die die Versicherungsgesellschaft mit den eingenommenen Geldern erwirtschaftet hat. Diese Gewinnbeteiligung wird aber erst am Ende der Vertragslaufzeit fällig. Sollte der Versicherungsnehmer vorher den Vertrag aufkündigen, muss diese Beteiligung nicht miteingerechnet werden. Das Ganze ist also vor allem für die Lebensversicherung lukrativ.
  • Verkauf der Lebensversicherungspolice auf dem Zweitmarkt: Wer seine Lebensversicherung nicht beitragsfrei stellen möchte und nach einer lukrativeren Möglichkeit als dem Rückverkauf sucht, der kann seine Police verkaufen. Soll die eigene Lebensversicherung abgestoßen werden soll, ist diese Alternative wohl am gewinnbringendsten. Dabei übernehmen Investoren die Lebensversicherungspolice zu dem realen internen Wert. Sie führen den Vertrag praktisch anstelle des ursprünglichen Versicherungsnehmers weiter und profitieren dann von den Kapitalerträgen. Ein weiterer Vorteil: Zusätzliche Leistungen sind nicht von Interesse für den Investor und deshalb können sie, trotz des Verkaufs der Police, für den vorherigen Inhaber erhalten bleiben und das meist kostenfrei.
  • Policendarlehen: Das Policendarlehen zu nutzen statt die eigene Lebensversicherung beitragsfrei zu stellen, ist eine gute Alternative, wenn man einen Kredit benötigt.

Die Vorteile dieses Kredits liegen vor allem in zwei Merkmalen:

  •  Muss nicht zusätzlich gesichert werden
  •  Erfordert keine Auskunft der Schufa

Der Grund dafür ist das bereits vorhandene, in der Lebensversicherung angesparte Kapital, dass das Darlehen absichert. Die Versicherungspolice ist dabei die Sicherheit für den Kapitalgeber.Die Vorteile des Policendarlehens sind also zahlreich: Es geht schnell, man muss den Kredit nicht bei der Bank anfragen und auch für Leute, die bei der Schufa bereits negative Einträge haben, ist ein solches Darlehen besser als ein teurer, schufafreier Kredit.

Lebensversicherung beitragsfrei stellen: Was man bedenken sollte

Will man seine Lebensversicherung beitragsfrei stellen, muss man vor allem eines vorher klären: Was passiert im Todesfall des Versicherungsnehmers? Natürlich ist das ein sensibles und etwas morbides Thema, es ist für die Angehörigen aber von größter Wichtigkeit zu wissen, wie sie im schlimmsten Fall abgesichert sind.

Entschließt man sich für die Alternative des Policenverkaufs, ist es genauso wichtig, sich zu erkundigen, was im Falle des Falles passiert. Tatsächlich bieten die meisten Policenkäufer auf dem Zweitmarkt für Lebensversicherungen die Option, diese Zusatzleistungen zu erhalten, von sich aus an.

Entschließt man sich für die Alternative des Policenverkaufs, ist es genauso wichtig, sich zu erkundigen, was im Falle des Falles passiert.(#03)

Entschließt man sich für die Alternative des Policenverkaufs, ist es genauso wichtig, sich zu erkundigen, was im Falle des Falles passiert.(#03)

Lebensversicherung beitragsfrei stellen: Etwas für jeden?

Hat man sich einen Überblick über seine finanzielle Situation verschafft und sich zudem über die Sicherheiten beziehungsweise deren Verlust informiert, muss man sich am Ende als Versicherungsnehmer selber entscheiden, ob es sinnvoll ist, die eigene Lebensversicherung beitragsfrei zu stellen.

Wer seinen Versicherungsschutz weiter behalten möchte, kann entweder seine Lebensversicherung beitragsfrei stellen, ein Policendarlehen aufnehmen oder aber die Police an einen Investor auf dem Zweitmarkt verkaufen. Es gibt also verschiedene Möglichkeiten, die Entscheidung wird dem Versicherungsnehmer überlassen. Will man stattdessen die Lebensversicherung komplett abstoßen, sollte man, statt sie einfach zu kündigen, über einen Verkauf nachdenken.

Ob es also sinnvoll ist, einen Vertrag beitragsfrei zu stellen, kann man pauschal nicht beantworten. Renditerechner im Internet könne bei der Entscheidung behilflich sein. Mit solchen Rechnern können Versicherungsnehmer die Rendite für die Restlaufzeit ihres Vertrags selbst berechnen. Das Ergebnis kann dann dabei helfen, eine sinnvolle Entscheidung bezüglich der eigenen Lebensversicherung zu treffen.


Bildnachweis:© Shutterstock – Titelbild:kurhan –  #01:GaudiLab – -#02:GaudiLab – #03: kurhan

Lassen Sie eine Antwort hier